Störung im europäischen Übertragungsnetz

Am Freitag, den 8. Januar 2021 ist es zu einer Störung im europäischen Übertragungsnetz gekommen. Die vermutete Ursache waren Ausfälle von Kraftwerken und Übertragungsleitungen in Rumänien. Die Netzfrequenz, die standardmäßig 50 Hz beträgt, sank daraufhin auf rund 49,75 Hz ab. Um eine Ausbreitung des Fehlers zu vermeiden, wurde das europäische Netz für rund eine Stunde getrennt. Um die Störung zu beheben, wurden in Italien und Frankreich für rund 40 Minuten Lasten zwischen 1 bis 1,3 Megawatt abgeschaltet. "Durch die zwischen den europäischen Übertragungsnetzbetreibern abgestimmten Schutzmaßnahmen konnte das System stabilisiert werden", so ein Pressesprecher der Bundesnetzagentur

Herbert Saurugg, der Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Krisenvorsorge, erklärte dies zur zweitschwerste Großstörung im europäischen Verbundsystem seit November 2006 Damals waren durch die Abschaltung von zwei Hochspannungsleitungen in Deutschland rund 10 Millionen Haushalte ohne Strom.

Der Verband der Industriellen Energie- und Kraftwirtschaft (VIK) erklärte am Montag, der Vorfall von Freitag sei "leider nicht der erste seiner Art" gewesen. "Aber er muss uns allen eine Warnung sein, das Thema Netzstabilität und Versorgungssicherheit nicht aus dem Blick zu verlieren", sagte VIK-Geschäftsführer Christian Seyfert. "Deutschland kann nicht davon ausgehen, dass wir schon irgendwie aus dem europäischen Ausland versorgt werden, sollte es bei uns nicht ausreichend Strom geben."

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